¡Así es la vida!

Berlin im November - grau, kalt, trist, ungemütlich. 3 Monate sind vergangen, viel zu schnell. Der deutsche Alltag hat uns eingeholt. Kaum zu glauben, noch vor zwei Wochen lebten und arbeiteten wir im bunten, warmen, lebhaften, gemütlichen Mexiko. Die Eingewöhnung fiel und fällt unerwartet schwer.

Chalchihuites - irgendwo im Norden Mexikos, war unsere erste Station im Land der Kakteen. Dort lernten wir das mexikanische Landleben und die mexikanische Sprache kennen. Das Leben ist geprägt durch Tradition, Kirche und amerikanischen Einfluß. Das Nebeneinander, Miteinander und Durcheinander der alten Kultur Mexikos, des spanischen Kolonialismus und der Einfluß des nachbarlichen Wirtschaftsriesen ist überall spürbar.

Die Bräuche der indígenas spiegeln sich im täglichen Leben wieder. Die Spanier hinterließen eine typische Architektur und natürlich den Katholizismus. Allerdings ist der katholische Glauben mit Sitten und Ansichten der alten Kulturen durchsetzt. Besonders deutlich wird dies am wichtigsten Feiertag Mexikos: Los días de muertos (Mexikanisches Totenfest). Das Totenfest - bei uns Allerseelen - ist ein großes Volksfest mit Musik, Tanz und gutem Essen; nach altem Glauben kommen die Toten dann zu Besuch aus dem Jenseits und feiern gemeinsam mit den Lebenden.

Die wirtschaftlichen Beziehungen zu Los Estados Unidos (USA) beeinflussen die ökonomische Entwicklung Mexikos in großem Maße. Mehr als die Hälfte der mexikanischen Exporte „wandern“ über die nördliche Grenze. Viele amerikanische Unternehmen produzieren in Mexiko, um das niedrige Lohnniveau auszunutzen. Viele der Mexikaner, die wir kennenlernten, arbeiteten oder studierten in den Staaten bzw. haben Verwandte, die dort leben. Nicht umsonst gilt Los Angeles als zweitgrößte Stadt Mexikos.

Nachdem wir sprachlich gerüstet waren, ging es nach Cuernavaca. Dort arbeiteten wir bei CONALEP, einer Art Berufsfachoberschule. Wir bekamen einen umfassenden Einblick in Struktur und Ablauf des mexikanischen Unterrichts. Für uns doch etwas ungewohnt waren  Klassenstärken bis zu 60 alumnos (Schüler) und das „Teilchaos“ im Unterricht. Daher ist das Lernpensum verhältnismäßig gering. Dafür blieb immer Zeit für einen Plausch mit Lehrern und Schülern. Die Integration in den mexikanischen Alltag wurde uns von unseren Gastfamilien sehr leicht gemacht. Wir waren sofort hija (Tochter) und hijo (Sohn) und gehörten somit zur Familie.

Vom ersten Tag an fühlten wir uns heimisch. Die Zeit verging leider wie im Flug. Aber die Fülle von Eindrücken, Erlebnissen und Freundschaften sind erhalten geblieben. Als Tourist betrachtet man das Leben oft nur von außen durch eine Scheibe - wie bei einem Aquarium. Wir wurden aber zu Fischen und schwammen mittendrin. Die tägliche Konfrontation mit den sozialen Verhältnissen sensibilisierte und schärfte unsere Wahrnehmung. Das ging natürlich nicht spurlos  an uns vorbei. Nun sehen wir auch hier viele Dinge anders. Oft genug entstehen Probleme, wo gar keine sind. Wir empfehlen allen, den Blick über den „BWL-Tellerrand“ zu wagen, auch wenn es nicht für jeden ein Schritt auf der Karriereleiter bedeutet.

Tanja y Steffen

Für alle Interessierten: Der Kontakt in Deutschland: Instituto Fenix - Praktika, Seminare und Sprachkurse in Mexiko Eckart Fischer Gabelsbergerstraße 76 90459 Nürnberg Tel/Fax: 0911/4398547 eMail: fenix-germany@t-online.de