SchrägstrichTildeNutzername

So manchem mag es schon passiert sein. Noch eben am Busen eines Webservers auf den Caiman-Inseln, den warmen Nektar wohlgestalteter HTML-Seiten geschlürft, verschlägt es den sonst so Gebeutelten, sei es durch all zu unvorsichtiges Klicken oder sonst irgendwas an die Gestade des www.wiwi.hu-berlin.de. Nun wird ein jeder wissen, welch dröge 'Institutsauftritte' hier auf den Betrachter warten und schnell das Weite suchen.

Doch halt.

An all der teuren Rechentechnik, die nach einem offensichtlich göttlichen Plan auf die Institute verteilt ist, arbeiten richtige Menschen, und manche dieser Beneidenswerten nutzen ihren spärlichen Plattenplatz für ihren selbstverständlich immer mit akademischen Inhalten versehenen eigenen kleinen html-Exkurs. Von diesen Helden des Hypertexts, die so oft im Schatten stehen, gilt es heute zu berichten.

Jetzt werden einige sagen: 'Wat? Menschen? An die Institute und Einrichtungen? Jetz' mach ma' halb lang!' Und doch.

Was aber soll jener tun, der die Werke unserer Netzheroen selbst betrachten will? Ein guter Anfang wird es wohl immer sein, erst mal http://www.wiwi.hu-berlin.de/ in die Adresszeile des Browsers seines Vertrauens einzutragen. Jetzt muss man wissen, daß bei vielen Webservern die öffentlichen Verzeichnisse der Nutzer so zu erreichen sind: http://webserver_meiner_wahl.hastenichgesehn/~nutzername.

Wir brauchen also einen Nutzernamen, den wir ganz nonchalant an die Server-adresse anhängen, um dann zu hoffen, daß derjenige auch einige Seiten für uns vorbereitet hat. Versuchen wir mal einen Kandidaten.

Peter Zelt, Leiter des ESC muß einfach ein paar Seiten für uns haben. http://www.wiwi.hu-berlin.de/~zelt/ - und richtig! Ein Traum in Wotangrün!

Jetzt sucht der geschulte Interessent zwischen Email-Adressen und Datenschutzverweisen nach Informationen, die uns den Menschen näher bringen. Bei den Seiten des Leiters des ESC lacht uns ein riesiger Knopf mit der Aufschrift 'ZUR INOFFIZIELLEN HOMEPAGE' an. Glänzend gelöst, dies Suchproblem. Andere machen es uns da schwerer. Nun denn, auf zum inoffiziellen Teil.

Hier findet der Interessierte alles, was er bisher nicht zu fragen wagte, in einem Format, welches selbst mit Netscape 2.0 ohne Schwierigkeiten anzusehen sein wird. Verheißungsvoll grüßt uns sky.gif gekachelt aus dem Hintergrund, der eine vortreffliche Kulisse für Themen wie Bergwandern, Ferne Länder, Art-Rock und deutsche Sprachpflege bietet. Wir sehen, hier sind Seiten, die ihres Inhalts wegen und nicht für schnödes schrill-buntes Gewackel Beachtung verdienen.

Mindestens eine Sache jedoch ist auf Herrn Zelts Seiten für alle, die auch nur ein wenig in der Materie stecken, besonders lesenswert. Ich nicht umhin kann, es gleich hier zu zitieren:

"Disclaimer: Das WorldWideWeb trägt seinen Namen wegen der nicht hierarchischen Verflechtung der Seiten der einzelnen Anbieter. Links auf fremde Seiten sind ein wesentlicher und unverzichtbarer Bestandteil des WWW. Mittelbar kann jede referenzierte Seite auf alle Seiten des WWW verweisen, eingeschlossen jene, die Inhalte haben, die in einzelnen oder vielen Ländern gesetzeswidrig sind. Ferner kann sich der Inhalt referenzierter Seiten ändern; eine ständige Kontrolle darüber ist weder möglich noch zumutbar. Daher kann der Referenzierende nicht ausschließen, daß referenzierte Seiten unmittelbar oder mittelbar zu volksverhetzenden, gewaltverherrlichenden, zu Straftaten aufrufenden, terroristischen, pornographischen oder anderen Inhalten hinführen können, auch wenn es nicht in seiner Absicht liegt, dahingehende Unterstützung zu bieten. Für die Inhalte fremder Seiten kann der Referenzierende nicht haften. Letztlich wird nicht eine staatliche Überwachung, sondern nur die Akzeptanz der Benutzer wirksam über Kommunikationsangebote entscheiden können."

Nachdem wir dies auf uns haben wirken lassen, verleihen wir durch Juchzen und wildes Wippen mit unseren Bürostühlen unserer Freude Ausdruck, daß das mit der Tilde so gut geklappt hat.

Ha! Wen probieren wir jetzt? Nachdem wir im ESC solchen Erfolg hatten, probieren wir diese Jagdgründe doch noch mal. Wie wär's mit Martin Goedeker? http://www.wiwi.hu-berlin.de/~goedeker/ und wieder Bingo.

Ein Knüllerteil von Seite. Läd rasend schnell, enthält alle Links, die der Mensch braucht, hat sogar zwei kleine Bildchen und ist wunderschön. Ohne Übertreibung kann man wohl behaupten: 'Ein Zenmeister hätte es nicht besser machen können.' Toll Martin, doch wo bleibt das Menschliche, das Warme, das eine gute Seite erst zu einem Kleinod macht?

Aber lassen wir uns nicht täuschen, diese schnellen und leichten Erfolge sollten uns nicht darüber hinweg täuschen, daß die Seiten, die man schon immer mal sehen wollte, einfach gar nicht existieren. Was man am häufigsten sieht, ist die "das Dokument, wo sie suchen ist nicht auf diesem Server"-Seite.

Doch einige Tipps für Einsteiger sind da noch. Für Leute die hinter einem 14.4er Modem sitzen, ist http://www.wiwi.hu-berlin.de/~daske/, dringend zu empfehlen. Wenn man tilde daske eingegeben hat, bleibt noch Zeit, zur Bank zu gehen, um einen Verbraucherkredit zu beantragen. Den braucht man sicher für die nächste Telefonrechnung.

Ist man dann glücklich wieder daheim, wird man sofort überzeugt sein, daß sich das Warten gelohnt hat. Ein wundervolles Foto vom Hauptgebäude erstreckt sich über die komplette Seite, und mittendrin rackert einer dieser hinlänglich bekannten 'Under Construction'-Bauarbeiterlein, womit sich die Information dieser Homepage auch schon nahezu erschöpft hat.

Dann hätten wir da noch http://www.wiwi.hu-berlin.de/~rhoppe/. Der Hintergrund erstrahlt mit dem Charme einer manhattangrauen Badfliese, auf der sich das Fenster, das auf den Javascriptfehler hinweist, hervorragend macht.
Den Herzenswärme-Sonderpreis gibt's für http://www.wiwi.hu-berlin.de/~schwerk mit den rührenden Einschulungsfotos.

Freunde der italienischen Sprache und brachialer Farbkontraste werden auf http://ise.wiwi.hu-berlin.de/~isedoc02/ auf Ihre Kosten kommen.

Wie überhaupt bei http://ise.wiwi.hu-berlin.de/, wo die Uhren anders zu gehen scheinen. Hier wird mit Macht auf neue Technologien gesetzt. Man merkt es schon auf den Leitseiten. Hier ist wahrlich vieles Hip, aber das Tollste ist wohl http://ise.wiwi.hu-berlin.de/~mmedia/webcam.html. Erstens macht es riesigen Spaß, den glücklichen Menschen des Institutes beim Schuften zuzusehen, und zweitens scheinen die armen Beobachteten einigen Witz bei der Sabotage dieses Gerätes an den Tag zu legen.

Diese Seite taugt als Startseite für jeden Browser, selbst die härtesten Marienhof-Fans werden lieber dem Geschehen hier folgen.

Was bleibt jetzt noch zu sagen? Eigentlich ist das eben gelesene so eine Art Liebeserklärung an diese persönlichen Seiten. Wer einen Unixaccount hat, sollte auch ein öffentliches Verzeichnis haben. Es macht das Web erst zu dem, was es ist. Danke Autoren! Das hier ist für Euch.

Jörg