Besonders Beschwerliche Lehrangebotsauwahl

Es ist wieder Sommer und endlich ist die Zeit vorbei, in der wir in neonerleuchteten Vorlesungssälen sitzen, meist in der Anzahl abnehmend, draußen knackt der Frost und der Nachhauseweg wird in der Dunkelheit von windigen Schnee- und Regenschauern und trüben Gedanken begleitet. Jetzt liegen die Mäntel und Mützen im Schrank, eine kleine Heiterkeit, Leichtigkeit liegt in der Luft, in den Gesprächen mit unseren Kommilitonen, und der eine oder andere plant schon das Wochenende an der Ostsee.

Sommer bedeutet auch Aufbruch. Zyklen enden, neue beginnen, das Grundstudium oder das erste Jahr an unserer Fakultät können abgeschlossen werden, Praktikumsagebote fliegen ins Haus, das Ende des Studiums liegt in greifbarer Nähe. Für viele Studenten markiert der Sommer eine Zäsur innerhalb des Studiums, gepaart mit Entscheidungen, der Neuordnung von Plänen, dem Entwerfen von neuen Strategien.

Ein essentieller Schritt ins Hauptstudium der BWLer ist die sorgfältige und bedachte Auswahl der Besonderen Betriebswirtschaftslehren. Hier können Vorlieben und Ziele verwirklicht und endlich auch individuelle Schwerpunkte gesetzt werden. Andererseits kann es sein, dass man hierbei kostbare Zeit, viel Arbeit und Mühe verschenkt, indem man ziellos und verunsichert zwischen den einzelnen Angeboten hin- und hernavigiert, bis die Zeit bedrohlich davonläuft.

Um Euch ein wenig bei der Orientierung zu unterstützen, haben wir eine Übersicht über die Besonderen Betriebswirtschaftslehren erstellt und ein paar nützliche Tipps mit dazugegeben.

Tipp 1: Internationales Management und Marketing können nicht als Kombination gewählt werden. Leider, denn für eine große Anzahl von Studenten ist dies die Traumkombination schlechthin. Aufgrund von fachlichen Überschneidungen ist dies aber so nicht zugelassen.

Tipp 2: Um aus einem umfangreichen Fundus von Veranstaltungen schöpfen zu können, ist es von großer Bedeutung, dass ihr euch mit dem gesamten Lehrangebot vertraut macht und euch somit einen Überblick über die Veranstaltungen schafft. Oft reifen bereits im Grundstudium Präferenzen für das eine oder andere Fach, jedoch ist es strategisch von Vorteil, sich mehrere Optionen offen zu halten. Und - der Wechsel zwischen den Ausrichtungen ist jederzeit vor der Klausur möglich, sodass ihr diese Unverbindlichkeit unbedingt nutzen solltet.

Tipp 3: Haltet fachlichen Kontakt zu Freunden, die andere Fachrichtungen eingeschlagen haben. Oftmals erhält man durch das Offenhalten von Ohren und Augen über das eigene Fach hinaus neue Impulse und Anregungen, die sich begünstigend und korrigierend auf die eigene Entscheidung auswirken.

Tipp 4: Beim Auswählen Eurer vertiefenden Studiengänge ist es auch wichtig, dass ihr in euch hineinhorcht, um die Fächer zu erkennen, die euch Spaß machen und motivieren und mit denen ihr euch nicht drei oder vier Semester lang herumquälen müsst. Es keinen Sinn die Auswahl aufgrund von Klausurergebnissen oder Personalien zu treffen, obwohl dies zugegebenermaßen in einigen Fällen als dominante Strategie heraussticht.

Tipp 5: Beachtet bei Eurer Semesterplanung, dass eine BBWL bis zum 8. Fachsemester im ersten Versuch geschrieben werden muss, da sonst eine Zwangsbenotung vorgenommen wird und ein Versuch davonschwebt. Umgangen werden kann dies durch das Einfügen von Urlaubssemestern.

Tipp 6: Beim angestrebten Schreiben einer Klausur ist es ratsam, sich nicht zusätzlich mit einer Menge von anderen Klausuren voll zupacken, da der Lernaufwand sehr hoch ist und die Note einen merkbaren Anteil an der Endnote hat. Am besten ist es, wenn die kleineren Scheine zu Beginn des Hauptstudiums abgearbeitet werden, damit der Kopf für die größeren Aufgaben frei ist.

Tipp 7: Macht euch einen Namen am Lehrstuhl eurer Wahl, nervt die Assistenten und fragt immer wieder nach. Oft weiß die eine Hand nicht, was die andere macht, sodass es am besten ist, wenn man sich selbst einen Überblick verschafft. Außerdem ist es von Vorteil, den persönlichen Kontakt in Hinblick auf das Diplom zu pflegen, um längerfristige Vorbereitungen treffen zu können. Ein regelmäßiger Besuch auf der Homepage des jeweiligen Instituts lohnt sich auch, da sich dort von vorneherein Fragen klären.
Ideale Kontaktpersonen sind die Hiwis, die sich meistens unter euch in der Vorlesung befinden.

Tipp 8: Um schneller zum Studienende zu gelangen, empfiehlt es sich bei einigen Fächern, während eines Semesters mehrere Veranstaltungen parallel zu hören, z.B. Vorlesung 1 & 3, da dies Zeit spart und die Vorlesungsabschnitte nicht zwingend aufeinander aufbauen.

Tipp 9: Entrepreneurship bei Professor Schade. Diese neue Veranstaltung an unserer Fakultät ist bei den Studenten auf durchweg positive Resonanz gestoßen aufgrund des Lehrinhalts und der engagierten Art des jungen Dozenten, der die Zuhörerschaft aktiv in die Arbeit mit einbindet.

gw, kv