Wenn man nachts nicht mehr von seiner Liebe träumt!
Wie oft passiert es, daß man die gesamte Nacht einen unruhigen Schlaf hat, weil man von Bilanzen und Deckungsbeitragsrechnungen träumt? Wie oft kommt es vor, daß man in unsere Fakultät eilt, um eine bestimmte Veranstaltung auf gar keinen Fall zu verpassen? Und was muß geschehen, daß man in seinem eigenen Unternehmen 200 Forscher neu einstellt und der Marktkonkurrenz das Fürchten lehrt? Ganz klar, für diese aufregenden Erfahrungen muß man am Planspiel vom Institut für Industrielles Marketing teilnehmen.
Der Ablauf sei im folgenden kurz geschildert: Mehrere Teams/ Unternehmen (in diesem Semester 15 Teams a 3-5 Personen, aufgeteilt in 3 getrennte Märkte) treten in einem gemeinsamen fiktiven Markt (dieses Semester Kopiergerätemarkt) gegeneinander an. Die einzelnen Unternehmen treffen in jeder Periode ihre individuellen unternehmerischen Entscheidungen für sich, mit Hilfe eines kleinen Computerprogramms, das jeder auf seinem PC installieren kann. Dies sind unter anderem Festsetzung von Produktpreisen, Desinvestition von Produktionsstraßen oder aber Etatfestlegung für Werbe- und Corporate Identity-Ausgaben. Die Periode endet mit der Abgabe der jeweiligen Entscheidunsdiskette, die anschließend vom Spielleiter (dieses Semester Kai - studentische Hilfskraft am Lehrstuhl von Professor Plinke) ausgewertet und an die einzelnen Unternehmen per Disk zurückgegeben wird. Dieses Vorgehen wiederholt sich in den folgenden 5 Perioden.
Während des Planspiels verfolgen die einzelnen Unternehmen
sehr verschiedene Strategien. Mitunter stellt sich hierbei heraus, daß z.B.
die "Media-Markt-Strategie": "Man, sind wir billig!" mitunter reklamiert werden
muß, weil man in den Anfangsperioden schlicht versäumt hat, in Rationalisierung
und technische Verbesserungen zu investieren. Jedoch kann auch schnell die entgegengesetzte
Strategie: "Wir haben die beste Qualität zu den höchsten Preisen" zum Ladenhüter
werden. Letztlich trifft jedes Unternehmen seine eigenen Entscheidungen, bei
denen man sich entweder auf Gefühl und Intuition oder aber auf die knallharten,
im Übermaß vorhandenen Planungsdaten verläßt. Möglicherweise liegt man dann
am Ende des Planspiels mit seinem Unternehmen ganz vorn und wird für seine nächtelangen
Strapazen mit einem Büchergutschein im Wert von ca. DM 200, gestiftet von der
WWG (Wirtschaftswissenschaftliche Gesellschaft unserer Fakultät), belohnt. Doch
auch für die anderen Unternehmen waren es die ganzen Anstrengungen wert. Nach
einer 6-wöchigen Unternehmerexistenz ist man in einer Vielzahl betriebswirtschaftlicher
Begriffe des Grundstudiums einfach fit! Plötzlich bekommen Veranstaltungen wie
Marketing, Buchhaltung bzw. Kostenrechnung einfach Sinn.
Und spätestens in der nächsten BWL-Klausur hat es sich bei der Beantwortung
der Aufgabe 5 gelohnt, am Planspiel teilgenommen zu haben.
Also unternimm etwas und werde im nächsten Semester auch Unternehmer auf Zeit!
dr
(Info von Kai)