Liebe Welt,

so lieb bist Du die Tage aber gar nicht.

Überschwemmst die Amis, um sie mit dem Zaunpfahl auf ihre egoitischen Umweltpolitik aufmerksam zu machen, und läßt Berlin mit 7 Millarden Miese sitzen, um es mit dem ganzen Zaun auf ihre unfähigen Volksrepräsentanten hinzuweisen. Die Deflationspolitik fand bei der Bevölkerung keinen Anklang, vielleicht hat sie den Sinn hinter der Geldvernichtung nicht verstanden? Wenn die Geldmege drastisch reduziert wird, dann wird alles billiger, aber das habt ihr in irgendeiner Vorlesung bestimmt schon gelernt - vielleicht sollten wir Wirtschaftler mehr darauf aufmerksam machen?

Wenden wir uns lieber den eigenen vier Wänden zu, zumindest den paar, die uns noch geblieben sind. In der Uni werden es immer weniger und mein Bad zu Hause musste ich auch schon untervermieten. Auf dem Wohnungsmarkt hat die Deflation anscheinend noch nicht gegriffen, aber in einem Semester wird alles sicher nur noch die Hälfte kosten.

Normalerweise war das "Liebe Welt" immer das letzte, noch rasch im Dunkel der Nacht und nur noch halbnüchternen Zustand geschriebene Textdokument einer jeden Ausgabe, aber diesmal sollte alles ganz anders werden:

Heuer können wir nämlich wohlbehütet im Turm sitzen und bei Kerzenschein mollig warm gebetet über den Dächern Berlins und den letzten Artikeln brüten, während der graue Himmel die Regenschwaden gegen die Fenster des im Winde schwankenden Turmes treibt und seltsam gekleidete Leute unser Fundament hinforttragen. Erst wenn der letzte Turm gefällt, die letzten Werbekunden abgesagt und Leute, deren Artikel wir bis zu Unkenntlichkeit gekürzt haben, uns mit Mensa-Essen vergiftet haben, werdet ihr feststellen, dass Ihr ohne den Hermes nicht leben könnt.

Diesmal hatten wir sogar soviele Artikel, dass wir nicht mal alle abdrucken konnten, was uns (un)endlich leid tut für all die, die hinten raus gefallen sind. Ansonsten haben wir wie immer eine bunte Sammlung verschiedenster Themen und Niveaus im Sortiment, um euch die Vorlesungen und damit euer Leben zu versüßen. Ein besonderer Dank geht diesmal auch an unseren Stammzeichner Jörg, der nun schon seit geraumer Zeit unser Heft zum Comic ausbaut.

Das Lesen und Gucken ist eröffnet.

Euer Heinrich und Zeno