Inspiration im Foyer

Zur Hermes-Statue im Gebäude der Wirtschaftwissenschaften Fakultä iin der Spandauer Straße

1903/04 gründete die Korporation der Kaufmannschaft zu Berlin, lange Zeit privatrechtlicher Vorläufer und seit 1902 Konkurrent der öffentlich-rechtlichen Handelskammer zu Berlin, die Handels-Hochschule in der Spandauer Straße. Das Gebäude wurde zwischen 1905 und 1906 in unmittelbarer Nähe zur ebenfalls von der Korporation der Kaufmannschaft gegründeten und von dieser bis 1903 betriebenen Börse gebaut. 1907 schuf der damals sehr bekannte Bildhauer Fritz Klimsch die Hermes-Statue, die den Besucher des Gebäudes noch heute empfängt. Hermes, des Weges gewandt, und aller Schliche kundig, der mit seinem Zauberstab Träume, Segen und Reichtum verspricht, ist nach griechischer Mythologie unter anderem der Gott des Weges und der Diebe. Die Römer nannten ihn Merkur und erhoben ihn auch zum Gott des Handels. Dieser Verwendungszweck war einer der Gründe dafür, dass er seit fast einem Jahrhundert die Wirtschaftswissenschaftler aller Weltanschauungen im Foyer der nunmehr ehemaligen Handelshochschule inspirieren soll.

Eine Renovierung, die sein strahlendes Weiß wieder zu Vorschein treten ließe, würde ihm diesen Job sicher erleichtern.

Hennik Kahmann