Springtime in the City


Kaum steigen die Temperaturen über 20 Grad und die Sonne scheint länger als 6 Stunden am Tag, zieht es den gemeinen Berliner ins Freie – soll heißen in die vielen Cafès, Parks, Gärten und Gewässer. Das sieht in meinem Fall folgendermaßen aus:

Blicke ich früh am Morgen in einen leeren Kühlschrank, gibt es eine hervorragende Lösung: Frühstück im Oswalds oder der BöseBubenBar. Für das Oswalds nehme ich mir allerdings einen ganzen Tag Zeit, denn bevor man sich durch das Buffet gefuttert hat, vergehen Stunden. Dann ist sozusagen Frühstück, Mittag und Abendbrot und das Frühstück für den nächsten Tag abgedeckt. Zum Zeitvertreib kann man sich die mercedesfahrenden, fitnessgestellten Neuberliner anschauen und je nach Objekt lustig finden oder beneiden. Das Essen in der BBBar ist zwar nicht so reichhaltig, reicht aber aus, um sich nach einer anstrengenden Acht-Uhr-Vorlesung für den Rest des Tages zu wappnen.

Eventuell vorhandene Freistunden verbringe ich gerne im Monbijou-Park. Denn entgegen den Annahmen einer großen Zeitung sitzen dort nicht nur Touristen (ich habe eigentlich noch nie welche wahrgenommen), sondern auch viele nette Studenten. Im Park kann man sich den Buckel bescheinen lassen, Touristen auf den Dampfern zuwinken (Berliner sind nett!) oder interessante Gespräche über Gott und die Welt führen. Was noch schöner ist: Grillen am Abend mit der EVA-Gruppe und anderen lieben Menschen – bis spät in die Nacht. (Wobei ich gleich einmal Eigenwerbung machen möchte: Leute kommt zur Evaluationsgruppe). Dabei kann man sich durch zahlreiche Würstchen, Brötchen oder Nachos futtern, Fußball spielen – hinfallen oder sich was verknacksen, Leute beobachten und kommentieren, Witze erzählen oder man beschäftigt sich mit den zahlreich herumrennenden und springenden Hunden. (Wer schenkt Caro einen Hund?)

Am Park liegt das Mojito – eines der schönsten Restaurants, das ich kenne. Das Essen, die Musik, die Umgebung (und die weibliche Bedienung – O-Ton J.) sind fantastisch. Das Ganze hat leider seinen Preis, aber es lohnt sich! Mittwochs gibt’s auch Live-Musik. Ein anderes von mir häufig aufgesuchtes „Restaurant“ ist die Dachkammer. Auch hier nehme ich mir für einen Besuch viel Zeit und einen ganz besonders netten und interessanten Menschen mit, denn versackt man einmal in den Sesseln, kommt man so schnell nicht wieder heraus. Manchmal begegnet man dem einen oder anderen Studenten der Wiwi-Fakultät.

Freiluftkino macht auch Spaß. Aber nur, wenn es nicht zieht und man danach keinen Schnupfen bekommt!

Zum Thema Events: In der Nacht zum 1. Mai warfen wir uns in die Straßen von Prenzelberg. Tausende Menschen jeglicher Art und Passion trieben sich auf den Plätzen und Straßen herum. Im Mauerpark erwarteten uns Massen von Menschen, die lagen, standen, liefen oder saßen. Im Hintergrund hörte man die Trommeln schlagen, dort wurde mit Feuer jongliert, da wurde getanzt und hier ein riesiges Feuer angezündet. Es war eine tolle Atmosphäre und eine wunderbare Nacht. (Abgesehen davon, dass ich einmal verloren ging und mich dadurch nur noch im Besitz einer Taschentücherpackung befand; und ein paar Typen der Meinung waren: Steine schmeißen macht Spaß!)

Für den Tanz in die Nacht habe ich noch nicht das Rechte gefunden. Im Grünen Salon ist es zwar sehr schön, aber auch oft überfüllt. Im Uniclub kann man so richtig abtanzen – leider meinen immer ein paar Leute, sich selbst und die Tanzfläche zertrümmern zu müssen, was den Spaß etwas mindert. Die alle zwei Wochen von Radio1 veranstalteten „Schönen Parties“ in der Kalkscheune erfreuen sich großer Beliebtheit – deshalb kommt man auch kaum hinein. Aber ich werde nicht aufgeben!

Ich höre auch des öfteren von Sonnenbädern auf weitläufigen „Dachterrassen“, wobei sich hierfür besonders Altbauten anbieten sollen.

Kommen wir noch zum Wald-und-Wiesenteil: Dass die Waldgebiete in und um Berlin wunderbar zum Wandern (nun ja – was Urberliner so als Wandern bezeichnet) geeignet sind, weiß jeder. Meine Lieblingslaufstrecken sind die Potsdamer Gärten und Parks, die Pfaueninsel, die Berliner Innenstadt und das Wuhletal. (Liebe Leser: Das Wuhletal liegt in Hellersdorf und da gibt es sogar Rehe, Kaninchen, Schwäne, diverse Raubvögel und Reiher – und das Mitten in der Stadt, den Hellersdorf liegt zwar im Osten, aber nicht bei Frankfurt/Oder.)

Nun muss bloß das Wetter wieder besser werden! Bitte!

che

PS: Nein – ich werde von den Besitzern der oben genannten Lokalitäten nicht bezahlt!