Aus dem Leben eines Assistenten

Nachdem bei unserer Befragung ein überaus großer Teil der Absolventen, als Assistent „geendet“ ist, wollten wir herausfinden, was diesen „Job“ so attraktiv macht und wie es hinter den für Studenten nur indirekt sichtbaren Kulissen aussieht. Dazu führten wir ein Emailinterview mit Sabine Kröger.

Sie hat selbst an unserer Fakultät VWL studiert und arbeitet seit dem Wintersemester 2000 im Institut für Wirtschaftstheorie 3 als wissenschaftliche Assistentin.

Hermes: Was macht die Einstiegsmöglichkeit als wissenschaftlicher Assistent so attraktiv?

Sabine: Forschung ist spannend und interessant. Sich mit interessanten Fragestellungen auseinander zusetzen und das, was man gelernt hat auch weitervermitteln zu können, ist eine wirklich wunderbare Aufgabe.
Was sind die „typischen“ Aufgaben eines Assistenten?

Hierbei sollte man in reine Forschungsassistenten und Assistenten, die eine mit Lehrtätigkeit verbundene Stelle haben, unterscheiden. Das hängt von dem Chef der Institution und des Arbeitsvertrages ab. Aber allgemein: forschen, unterrichten, administrative Aufgaben.

Oft hat man den Eindruck, dass Assistenten den größten Teil der in einem Institut anfallenden Arbeit erledigen. Wie viel Zeit bleibt da noch für die Forschung?

Die Erledigung der administrativen Aufgaben gehört auch mit dazu. Teilweise wird das abgenommen. Das hängt vom „team“ und den oben genannten Faktoren (Chef, Institution, Arbeitsvertrag) ab. Man kommt schon zum Forschen, allerdings ist eine Zeitzuordnung für Forschung ziemlich schwierig, da man auch (fast) überall denken kann. Wenn man ein bestimmtes Problem noch nicht lösen konnte, dann lässt man das nicht an der Uni Selbst zu Hause denkt man darüber nach. Man kann nicht einfach abschalten.

Was verdient ein Assistent nach BAT (Bundesangestellten Tarif)?

Der Verdienst ist je nach Alter, ob Kind, Verheiratet, usw. unterschiedlich. Die Tariftabelle ist öffentlich zugänglich. (Anm. der Red.: bei einer vollen Stelle ca. 6000 DM monatlich brutto).

Wie ist das Gefühl jahrelang unterrichtet wurden zu sein und dann selbst zu unterrichten?

Es ist anstrengend, aber gleichzeitig auch motivierend und macht Spaß.

Gesetzt den Fall man möchte später als Assistent arbeiten, bringt es dann Vorteile als studentische Hilfskraft gearbeitet zu haben?

Es ist immer vorteilhaft, Praktika oder etwas Arbeitserfahrung zu sammeln, egal wo man den Einstieg sucht. Man lernt die Arbeitsatmosphäre kennen und ob einem solch ein „Beruf“ gefallen könnte. Deshalb ist die Antwort auf die Frage: ja, natürlich. Man weiß besser, was einen erwartet und kann sich entsprechend leichter einleben. Aber das gilt für jede andere Form von Tätigkeit oder Praktika genauso.

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