Das Ende einer unendlichen Geschichte?

Endlich ist es soweit, die HumboldianerInnen haben abgestimmt und sich mit einer überwältigenden Mehrheit von 79,1 Prozent für das Semesterticket BVG ausgesprochen. Die Wahlbeteiligung war mit 28,9 Prozent extrem hoch für Uni-Verhältnisse. Zum Vergleich bei den jährlichen Wahlen zum Studierenden Parlament (Stupa) liegt die Wahlbeteiligung bei etwa 7 Prozent.

Nun wird dieser lang gehegte Traum auch bei uns Wirklichkeit. Ein Jahresabo sollte man jetzt auslaufen lassen. Ab dem 1. April 2003 kann dann jeder chillig durch Berlin cruisen ohne den Stress zu haben, sich eine teure Marke kaufen zu müssen. Das Ganze gilt für die Tarifzonen A, B, C und kostet 109 Euro plus Sozialfond (3,85 Euro), die zusammen mit der Rückmeldung bezahlt werden müssen. Das Ticket ist im Sommersemester vom 1. April bis zum 30. September und Wintersemester vom 1. Oktober bis zum 30. März gültig. Des weiteren darf ein Fahrrad, ein Hund und ein Kleinkind mitgenommen werden. Als Ticket gilt wahrscheinlich der normale Studentenausweis.

Anspruch auf das Ticket aus dem Sozialfond haben Personen, bei denen das Bezahlen des Semesterticketbeitrages eine unzumutbare Last darstellen würde. Es handelt sich hierbei allerdings nur um Zuschüsse. Um den Anspruch zu regeln wurden bestimmte Kriterien festgelegt. Pro Kriterium, das man erfüllt, bekommt man Punkte. Die Anzahl der vergebenen Punkte aller Antragsteller, wird dann ins Verhältnis zu dem Geld im Sozialfond gesetzt. Ein Punkt hat also in jedem Semester einen anderen Wert. Antragsfrist ist immer das Ende der Rückmeldung. Des weiteren sind Behinderte und Studenten, die sich in einem Urlaubssemester befinden von ihrer Zahlungspflicht befreit. Die genauen Bedingungen findet ihr unter http://www.refrat.de/semtix/semtixsozsatzung.html. Die Verhandlungen des RefRats nach der Urabstimmung mit einer VBB Delegation ge-stalteten sich schwieriger als erwartet. Überraschend wich das VBB Angebot in einigen Punkten von den Verträgen der FU und der TU ab. Dieses führte zu Irritationen und zu einem Abbruch der ersten Verhandlungsrunde. Am meisten verursachte dem RefRat Kopfschmerzen, dass die Tarife nicht wie angenommen für drei, sondern nur für ein Semester garantiert werden sollen.

Des weiteren gibt es ein Problem mit den Studenten, die außerhalb der Tarifbereiche ABC wohnen. Diese zahlen nun mehr als vorher und nicht ihren alten Pauschalpreis, da sie so genannte Waben einzeln dazu kaufen müssen. Durch den Zeitdruck, so schnell wie möglich das Votum der Urabstimmung durchsetzen zu müssen, stimmte der Refrat dem VBB Angebot trotz der Vorbehalte zu. Er schaffte es aber, eine Nachverhandlung einiger Details durchzusetzen. Es bleibt allerdings zu befürchten, dass das Ticket ab Herbst teurer wird, da gerade vom VBB eine Preiserhöhung bei den normalen Tickets für den Herbst angekündigt wurde.

Mit einen lachenden und einem weinenden Auge verabschiedet sich der Hermes vorerst einmal von dieser Rubrik, die seit der Gründung der Zeitung ein fester Bestandteil war. Wir sind aber zuversichtlich, dass es um das Semesterticket noch genug Ärger geben wird, um Euch weiter darüber zu berichten.

FCM