Liebe Welt,

viel ist passiert in den letzten Monaten. Leute fliegen ungebremst durch den Himmel, andere verdienen sich eine goldene Nase und wieder andere bewegen sich von einer wissenschaftlichen Höchstleistung zur nächsten. Und auch wir haben wieder versucht, das Unmögliche möglich zu machen.

Die heißen Sommertage wurden abgelöst von regnerischen und so nutzten wir den längsten Tag des Jahres um dem neuen Hermes zur Welt zu helfen. Abseits von Badesee und Strandbar, an denen wir unsere letzten Wochen verbrachten, begaben wir uns zur Abwechslung mal wieder in die Spandauer Straße. Was uns erwartete war eine leere Fakultät. Hatte die HU jetzt doch Ernst gemacht, mit dem angekündigten Aufnahmestopp? Nein, alles wie immer... es ist Samstag! Draußen tönte die Fête de la musique und wir sind hier drin. Ob wir wohl gehört werden? Schwer zu sagen, denn nicht mal das Internet funktioniert.
Dabei waren die Voraussetzungen bestens. Unsere Artikel spannen einen gewohnt-gewagten Bogen: Von Hochschulpolitik bis IWF, von Mexiko bis Paris. Unsere Mission: Eine qualitätsvolle Zeitschrift für die zweitkleinste Fakultät unserer Universität vorzulegen, ohne dabei knappe Universitätsgelder in Anspruch zu nehmen. Und wie Ihr seht, haben wir es wieder einmal geschafft.

Wir lassen uns nicht kaputt sparen, riefen die Berliner Universitäten in den letzten Wochen erbost. Und diesem Ruf schließt sich dieser Hermes mit einem Themenschwerpunkt an. Das Gute beim Hermes ist, dass wir nicht kaputtgespart werden können, weil wir sowieso kein Geld bekommen. Dank freundlicher Unterstützung unserer Werbepartner konnten wir dieses Handicap meistern. Wäre das nicht auch ein Modell für Berlins Universitäten? Die Ökonometrie-Vorlesung im stickigen 201 wird ihnen präsentiert von AXE, die Informatik-Übung mit freundlicher Unterstützung von Bill Gates und die gesamte Fakultät erstrahlt grundsaniert Dank der Kreditanstalt für Wiederaufbau. Es lebe die unabhängige Forschung!

Unser besonderer Dank gilt diesmal allen Redaktionsmitgliedern, die im nächsten Semester nicht mehr bei uns weilen werden. Sie machen Platz für neue kritische Querdenker, unkonventionelle Enthüllungs-Journalisten und seriöse Fundamental-Analytiker. Dann, liebe Welt, werden wir bald wieder voneinander hören.

Georg und Niklas