Nie wieder schwarzfahren!?!

An dieser Stelle haben wir in der letzten Ausgabe des Hermes das „Ende einer unendlichen Geschichte“ verkündet. Es war zugegebenermaßen Ende und Beginn gleichermaßen, denn nach jahrelangem Kampf mit Gegnern und nicht zuletzt mit der BVG selbst, erhielten die Studenten der Humboldt-Universität in diesem Sommersemester zum ersten Mal ihr Semesterticket.

Das eigens eingerichtete Semesterticketbüro am Kupfergraben 5 lässt verlauten, dass es bislang keinerlei Schwierigkeiten mit dem neuen Ticket gab. In der Praxis sieht das gelegentlich etwas anders aus. Die ohnehin meist schlecht gelaunten BVG-Kontrolleure werden noch ungemütlicher, wenn man nicht gleich zum Studentenausweis ganz selbstverständlich seinen Personalausweis vorzeigt, ganz zu schweigen davon, wenn man diesen mal nicht dabei hat.

Auch die Mitnahme eines Fahrrads kann zu einem Problem führen, denn hin und wieder glauben uninformierte oder dreiste BVG-Leute zu wissen, dass man für den Drahtesel extra zahlen muss. Dabei wurden nach Angaben der BVG alle eingesetzten Kontrolleure über das Semesterticket und dessen Mitnahmeberechtigungen informiert. Von ungetrübtem Fahrspaß kann also noch keine Rede sein.

Auch hat sich nach dem 15. Juni das Angebot der BVG bei Nacht grundlegend verändert. Die U-Bahnlinien U15, U2, U5, U6, U7, U8 und U9 fahren nun an Wochenenden die ganze Nacht im 15 Minuten Takt durch. Im Gegenzug werden einige parallel verlaufende Nachtbuslinien eingestellt. Diese Änderungen sollen einen starken Anreiz bieten, am Wochenende das Auto daheim zu lassen.

Von Seiten der Uni ist alles bestens organisiert. Meldet man seinen Studentenausweis im Immatrikulationsbüro als verloren, so erhält man sofort ein Übergangsticket und innerhalb von 3 bis 4 Tagen einen neuen Studentenausweis. Kann man nachweisen, dass das Ticket gestohlen wurde, so wird keine Bearbeitungsgebühr erhoben, ansonsten belaufen sich die Kosten auf 10,23 Euro - eine Summe die für eine staatliche Einrichtung angemessen hoch erscheint. Billiger als schwarzfahren ist es auf lange Sicht aber allemal.

Des weiteren haben sich die Bedingungen für einen Zuschuss aus dem Sozialfond zum Semesterticket geändert. Der sogenannte Grundbedarf wurde auf 333 € angehoben. Dazu kommen noch einmal ein Freibetrag von 300 € für die Miete (warm).Wer sich dazu nun berechtigt fühlt, kann ein Antragsformular auf http://www.refrat.hu-berlin.de/semtix bekommen und dort alles noch einmal unter SozSatzung2003 nachlesen. Die Antragsfrist endet zusammen mit der Rückmeldefrist.

az & FCM