Deutschland sucht den Super-Prof

Wie das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) Anfang April dieses Jahres mitteilte, gibt es eine Neuauflage der Erfolgssendung Deutschland sucht den Super-Star und zwar: Deutschland sucht den Super-Prof!

Die vom CHE in Gütersloh veröffentlichte Pressemitteilung verkündete: „Nachdem das Deutschland sucht ... - Format sich im Pop-Bereich bewährt hat, soll es nun auf den Hochschulbereich ausgeweitet werden. Als Sendeplatz ist der Mittwochabend im Gespräch.“ Mitten in der Woche stehen die Chancen eben am besten, dass Studenten auch wirklich mal zu Hause sind. In einem Casting-Verfahren will man bereits vor dem Startschuss antesten, welche Professoren eine Chance in der Sendung verdient haben. Worauf es den Juroren ankommt? „Neben Charisma, Habitus und Engagement sollen die Fähigkeiten der Kandidaten in Forschung und Lehre gleichwertig behandelt werden.“ Dabei bringe, „das CHE seine langjährigen Erfahrungen mit Rankings und bei der leistungsorientierten Professorenbesoldung in diesen Prozess ein“.

Auch Verhandlungen zur Jury würden bereits laufen. Nach Dieter und Co. wären nun Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn, Harvard-Präsident Larry Summers und der Präsident des Deutschen Hochschulverbands, der Standesvertretung der Universitätslehrer, Professor Dr. Hartmut Schiedermair vorgesehen.

Doch wie bitte soll solch ein Sendeformat aussehen? Darf da einfach Hinz und Kunz über unsere Profs abstimmen? Nein, keine Angst. Zunächst sind alle 38.000 Professorinnen und Professoren in Deutschland am Start. Und jede Woche können alle Studenten mit gültiger Immatrikulationsnummer 1000 davon abwählen - über das Internet. Auch wie es dann weitergeht weiß das CHE schon: „Die letzten 10 kommen in den Endkampf, bei dem live Vorträge, Beratungsgespräche und mündliche Prüfungen abzuhalten sind. Um die Einheit von Forschung und Lehre nicht zu unterlaufen, sind auch das Beantragen von DFG-Mitteln und das Verteidigen von Forschungsarbeiten als Disziplin vorgesehen. Am 1. April 2004 soll der Super-Prof feststehen. Er oder sie wird mit einem Empfang bei der Kultusministerkonferenz geehrt.“

Bei so einer Sendung kann auch Dieter Bohlen nicht weit sein. Doch wie gesagt, zur Jury gehört er diesmal nicht. Schlimmer - Er will teilnehmen! Bohlen schreibt derzeit seine Doktorarbeit zum Thema „Musik, Marketing und Strategien“. Nebenher arbeitet er schon jetzt als Teilzeit-Professor an der Hamburger Hochschule für Musik und Theater. Deshalb will er als Kandidat am Wettbewerb teilnehmen. „Ich rechne mir gute Chancen aus, da meine Beliebtheit auch unter Studierenden durch Deutschland sucht den Superstar gestiegen ist“, meint Bohlen.

Spätestens jetzt sind wohl auch die letzten von euch am grübeln - kann das sein? Warum haben denn unsere Profs noch gar nicht begonnen sich bei uns einzuschmeicheln. Ganz nach dem Motto: „Seiten 3-60 aus unserem Skript sind übrigens nicht klausurrelevant. Und am Mittwoch zähle ich auf ihre Stimme!“

Nein, in der ursprünglichen Meldung tauchen etwas zu oft die 1.-April-Daten auf. Richtig, bei dieser Meldung handelt es sich um den 1. April-Scherz des CHE - und das ist kein Scherz! Das Institut, welches uns von den Uni-Rankings wohl bekannt ist, bewies damit, dass es eine gehörige Portion Humor besitzt. Wie uns gut informierte Kreise berichteten, gab es übrigens tatsächlich schon die ersten Anfragen einiger eifriger Professoren. Schade, eigentlich, vielleicht sollte man eine Realisierung doch noch planen!

nh