Forschen statt Sparen II

Manchmal werden ja Wünsche wahr. Ein Jahr ist es her, dass wir von der Beteiligung zweier unserer Professoren an einem transregionalen Sonderforschungsbereich (SFB/TR) berichteten und uns über neu zu schaffende Assistentenstellen und zusätzliches Renommee für die Fakultät freuten. Wir schlossen ab mit einem „Mehr davon!“ und hofften das Beste.

Im Vorweihnachtstrubel erfuhren wir dann, dass sich jemand unseren Wunsch wohl tatsächlich zu Herzen genommen hatte. Seit Anfang des Jahres gibt es einen weiteren SFB an der Fakultät, der diesmal sogar unter der Leitung der HU, genauer Prof. Dr. Uhlig, steht. Beteiligt sind außerdem die FU und die TU Berlin, das Weierstraß-Institut und das DIW. Unter dem Titel „Ökonomisches Risiko“ soll in den nächsten Jahren erforscht werden, was eben dieses eigentlich genau ist, was es bewirkt und wie man damit (oder noch besser, es gleich ganz) umgeht.

Zu diesem Zweck werden 17 Teilprojekte eingerichtet, von denen 13 unter der Leitung von HU-Professoren stehen. Mit Prof. Uhlig und den Professoren Burda, Mackoviak und Ritschl sind vier Vertreter der VWL beteiligt. Fünf Teilprojektleiter gehören BWL-Lehrstühlen an (Prof. Demougin, Hubert, Hildebrandt, Maug sowie Dr. Dittmann).

Die übrigen vier Teilprojekte werden von den Professoren Härdle (stellv. Projektleiter), Brüggemann, Imkeller und Reiss (beide Mathematische Fakultät) sowie Dr. Trenkler geleitet. Somit sind die Teilprojekte ziemlich gleichmäßig unter VWLern, BWLern und Mathematikern aufgeteilt, so dass jeder etwas vom Kuchen abbekommt.

Und dieser Kuchen ist gar nicht klein. Die DFG stellt der Fakultät in den nächsten vier Jahren etwa eine Million Euro jährlich für zusätzliches Personal zur Verfügung. Damit sollen jährlich Stellen für 14,5 wissenschaftliche Mitarbeiter und 12,5 studentische Hilfskräfte finanziert werden. Da sowohl Doktoranden als auch Hiwi’s oft nur halbe Stellen besetzen, ergibt das für potentiell 54 von euch einen neuen Job. Allerdings wird wohl auch die ein oder andere bereits existierende Stelle umgeschrieben werden, so dass die genaue Anzahl der Neueinstellungen noch nicht feststeht. Und es gibt noch einen weiteren Wehrmutstropfen: Von den ohne den SFB zur Verfügung stehenden Mitteln muss ein Teil in den SFB umgeleitet werden.

Das heisst, dass in den nächsten Jahren wohl noch weniger Geld für lehrende Assistenten übrig bleiben wird.

Dennoch: Unsere Fakultät ist damit an zwei der drei Sonderforschungsbereiche in Deutschland mit Schwerpunkt Wirtschaftswissenschaften beteiligt. Ihr ohnehin schon guter Ruf (siehe auch der Artikel über Hochschulrankings) wird also gefestigt und ausgebaut, was mittelfristig auch helfen wird, Geld und bekannte Namen an die Fakultät zu binden. Außerdem soll es, wohl einmalig in Deutschland, eine Site License für EcoWin geben, die allen Mitgliedern der Fakultät, Studenten eingeschlossen, frei zugänglich sein wird. Bei EcoWin handelt es sich um einen der führenden Anbieter für große Datenbanken mit ökonomischen Zeitreihen für die Volks- und Betriebswirtschaft.

Zu guter Letzt sind die beteiligten Professoren und Assistenten aktiv an der aktuellen Forschung in Deutschland beteiligt, was jedem nützen wird, der von ihnen etwas lernen möchte. Da fängt das Jahr doch gut an!

jk