How to get an Erasmus-Place?

Wer auf dem heutigen Arbeitsmarkt bestehen will, der braucht vor allem eins: Eine gute Ausbildung. Neben Studium und praktischen Erfahrungen ist ein Auslandsaufenthalt fast obligatorisch. Die Zahl der Studenten, die einen Teil ihrer Ausbildung im Ausland verbringen, ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen.

Kein Wunder, gibt es doch unzählige Programme, die den Austausch von Studenten in aller Welt fördern. Vor allem Universitätspartnerschaften spielen eine wichtige Rolle. 1987 rief die Europäische Gemeinschaft das Erasmus-Programm ins Leben, welches die Mobilität europäischer Studenten und das Verständnis für ein gemeinsames Europa fördern soll.

Auch unsere Fakultät bietet zahlreiche Studienplätze im Rahmen des Erasmus-Programms an. Von A wie Amsterdam bis Z wie Zürich ist alles dabei und um die potentiellen „outgoing students“ nicht schon von vornherein abzuschrecken, ist die Bewerbungsprozedur auch denkbar unproblematisch. Einfach den ausgefüllten Bewerbungsbogen (kann man im Internet downloaden), Motivationsschreiben für die erste Studienortwahl, Sprachnachweis der Unterrichtssprache, Lebenslauf mit Foto und einen aktuellen Notenauszug bis zum 15. Dezember bei der Sokrateskoordinatorin Mandy Käding abliefern und abwarten. Im besten Fall bekommt man Mitte Januar eine Zusage für seinen Wunschplatz, im schlechtesten Fall erhält man nicht mal eine Absage. Die Studienplatzabgabe erfolgt hauptsächlich nach Anzahl der Bewerber und Notendurchschnitt. Doch auch wenn es für manche Plätze ansonsten überhaupt keine weiteren Bewerber gibt, bedeutet das nicht automatisch, dass man einen der Plätze sicher hat. Wer einen schlechteren Durchschnitt als 2,9 hat, ist bei uns an der Fakultät leider chancenlos, und auch Restplätze bleiben eher unbesetzt als sie an Bewerber jenseits der 2,9 zu vergeben. Hintergrund dieser Platzvergabe-Politik ist der Gedanke, dass die Outgoing Students unsere Universität repräsentieren und man deswegen nur gute und maximal mittelmäßige Studenten ins Ausland senden möchte. Somit blieben nach Angaben von Mandy Käding im vergangenen Jahr mehrere Plätze in Schweden, Polen, Spanien, Frankreich, Norwegen, Österreich und der Schweiz unbesetzt, obwohl es an Bewerbern nicht mangelte.

Wer zu den circa zehn Prozent der Studierenden gehört, die auch nach der Restplatzvergabe keinen Austauschplatz erhalten haben, sollte den Kopf nicht in den Sand stecken. Wenn einen die eigene Fakultät nicht unterstützt, ist Eigeninitiative gefragt. Und die lohnt sich enorm: Bei fast allen Fakultäten der Humboldt-Uni gibt es eine Reihe von interessanten Restplätzen, für die sich auch fakultätsfremde Studenten bewerben können. Dabei spielt der Notendurchschnitt meistens eine nebensächliche Rolle. Oftmals werden sogar noch Plätze angeboten, die man auch über die Wiwi-Fakultät bekommen kann. Paris VIII etwa scheint Partnerschaften zu allen möglichen HU-Fakultäten zu haben und dort sind meistens noch Restplätze vorhanden. Wann das Restplatzverfahren der einzelnen Fakultäten beginnt und beendet ist, erfahrt ihr von den jeweiligen Sokrates-Koordinatoren. Die Bewerbung ist ähnlich wie bei uns. In den meisten Fällen gilt: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Nachteile entstehen euch durch die Betreuung über eine andere Fakultät übrigens nicht. Und wem die HU-Restplätze nicht ausreichen kann noch ein Stück weiter gehen, und sich deutschlandweit umsehen. Es soll Unis geben, die nicht mal die Hälfte ihrer Erasmus-Plätze vergeben können.

az